Turbo-Zertifikate

Hohe Verluste mit Turbo-Zertifikaten!

turbo zertifikate, TILP, Kanzlei, Rechtsanwälte

Online Broker machen es Anlegern leicht, Ihr Geld mit einem Klick zu riskieren (verlieren).

Die Mitteilungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Handel mit sog. Turbo-Zertifikaten geben Anlass zur Sorge. Danach sollen drei von vier Kunden mit diesen Zertifikaten in den vergangenen fünf Jahren Verluste gemacht haben, so eine Studie der Behörde.

Die BaFin gibt hier nachfolgende Hauptergebnisse bekannt:

„Hauptergebnisse:

  • Etwa drei von vier Kleinanlegerinnen und Kleinanlegern (74,2 Prozent) erlitten Verluste mit Turbo-Zertifikaten.
  • Pro Kleinanlegerin bzw. Kleinanleger entstand ein durchschnittlicher Verlust von 6.358 Euro.
  • Beim Handel mit Turbo-Zertifikaten entstand Kleinanlegerinnen und Kleinanlegern über den gesamten Beobachtungszeitraum insgesamt ein Verlust von über 3,4 Milliarden Euro.
  • Über den Beobachtungszeitraum hat sich die Zahl der Transaktionen von deutschen Kleinanlegerinnen und Kleinanlegern, die Turbo-Zertifikate zum Gegenstand hatten, mehr als verdoppelt. Das Gleiche gilt für die Zahl der deutschen Kleinanlegerinnen und Kleinanlegern, die Turbo-Zertifikate handelten.
  • Kleinanlegerinnen und Kleinanleger, die häufiger handelten, erlitten mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Verlust mit Turbo-Zertifikaten.
  • Etwa 70 Prozent der Turbo-Zertifikate wurden weniger als 24 Stunden gehalten.“

 

(Quelle: https://www.bafin.de/)

Turbo-Zertifikate sind strukturierte Finanzprodukte, die es Anlegern ermöglichen, auf den Preis eines zugrunde liegenden Finanzwerts (einer Aktie, eines Aktienindex, eines Rohstoffs, einer Währung usw.) zu setzen, ohne den Vermögenswert halten zu müssen. Bei Turbo Zertifikaten kommt der Hebeleffekt zur Anwendung  Mithin handelt es sich um hochkomplexe und hochspekulative Finanzprodukte, da auch Verluste gehebelt werden. Zur Berechnung des Wertes müssen der Preis des Basisfinanzproduktes (Strikepreis) und das Bezugsverhältnis klar definiert sein. Sobald der Wert unter den Strikepreis fällt, wird das Zertifikat wertlos. Es steht also zu befürchten, dass nicht alle Anleger die erforderlichen Erfahrungen und Kenntnisse besessen haben, um solche Produkte zu handeln. Turbo-Zertifikate sind deutlich riskanter als andere Finanzprodukte. So gelten sie auch nicht als Anlageprodukt, sondern als Handelsprodukt, also als spekulative Anlage. Deshalb sollten sie nur von erfahrenen Anlegern genutzt werden.

Die Einstufung von Kunden im Finanzbereich ist essenziell für den Anlegerschutz und die regulatorischen Pflichten der Finanzdienstleister. Sowohl das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) als auch das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) legen unterschiedliche Klassifikationen fest. Das WpHG kennt Privatkunden, professionelle Kunden und geeignete Gegenparteien. Das KAGB ergänzt diese Klassifikation um die Kategorie des semi-professionellen Anlegers.

Nicht nur die Finanzaufsicht BaFin zeigt sich aktuell besorgt über die hohen Verluste vieler Anleger mit komplexen Turbo-Zertifikaten. TILP sieht vor allem kritisch, dass die aktuellen Maßnahmen für  Anleger deutlich zu spät kommen, weil viele Anleger bereits erhebliche Verluste erlitten haben. Die Erfahrung der Kanzlei mit Hebelprodukten führte im Zusammenhang mit der sog. Börsentermingeschäftsfähigkeit bereits schon einmal zur Anpassung der Verkaufspraxis und zu Rückabwicklungen verlustreicher Transaktionen zugunsten der Anleger.

Anleger, die mit solchen Zertifikaten Verluste erlitten haben sollten daher den Sachverhalt prüfen lassen.

Ihre Fragen zu diesem Fall beantworten wir unter
Ihre Ansprechpartner

Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne und unverbindlich.

Marvin Kewe
Managing Partner | Rechtsanwalt | Bankkaufmann | Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht
Christian Palme
Rechtsanwalt

JETZT KOSTENFREI REGISTRIEREN!

Gerne bewerten wir Ihren Sachverhalt und erstellen Ihnen eine kostenlose rechtliche Ersteinschätzung. Bitte füllen Sie daher folgende Eingabefelder aus, sodass wir uns mit Ihnen schnellstmöglich in Verbindung setzen können: